Eine mögliche wissenschaftliche Erklärung für Mondholz

Esoterik, Mythos oder doch wissenschaftlich belegbar?

Wir stellen eine möglliche wissenschaftliche Erklärung für Mondholz vor.

Was ist Mondholz?

Mondholz ist Holz, das zu einem Zeitpunkt gefällt wurde, bei dem der Stand des Mondes (und der Sonne) die Werkstoffeigenschaften positiv beeinflusst hat. Dabei wird vorausgesetzt, dass das Holz anschließend fachgerecht getrocknet, gelagert und verarbeitet wird.

Ein Beispiel für eine solche Mondholz-Regel:

„Holz zu schlagen, daß es nicht kluftig wird, oder aufgeht, soll geschehen vor dem Neumond im November.“

Michael Ober 10. Regel, aus: Weinhold, L.: Zeichen Zum Holzschlagen Und Schwenden, aus Paungger, J.; Poppe, T. 1991: Vom richtigen Zeitpunkt., Irisana Verlag München (2. Auflage Jubiläumsausgabe 2018)

Holz ernten nach dem Mond – eine esoterische Idee oder ein wissenschaftlicher Zusammenhang?

Mondholz-Regeln wurden schon seit einigen hundert Jahren – mindestens seit duMonceau (zwischen 1732 und 1736) – wissenschaftlich untersucht. Obwohl Wissenschaftler über die Jahrhunderte keine eindeutige Erklärung gefunden haben, gibt es Menschen, die von der Qualität des Mondholzes überzeugt sind.

Haben sich Handwerker vom Mond hinters Licht führen lassen oder steckt doch ein wahrer Kern hinter ihren Beobachtungen?


Was hat der Mond mit der Qualität von Holz zu tun?

Die Antwort darauf wurde 1998 von Prof. Dr. Ernst Zürcher und Kollegen eingeleitet. In einem Versuch belegten sie, dass der Stammdurchmesser von Bäumen im Zusammenhang mit dem Mond – genauer gesagt mit der Gezeitenbeschleunigung („Gravimetric tides“) – schwankt.


Was ist das Gezeitenpotential?

Die Gezeiten auf der Erde entstehen durch die Anziehungskraft (Gravitationskraft) und die Fliehkraft (Zentrifugalkraft) der Rotation des Mondes um die Erde. Die Sonne wirkt in gleicher Weise, nur schwächer, auf die Gezeiten der Erde.

Je nachdem, wie Sonne und Mond zueinander stehen, überlagern sich die Kräfte oder nicht. Dadurch entstehen die Springtide, bei der Ebbe und Flut maximal sind und die Nipptide, bei der sie minimal sind.

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Die Gezeiten wirken nicht nur auf Ozeane, sondern überall auf der Erdoberfläche. Das Gezeitenpotential ist eine berechenbare Größe, die angibt, wie groß die mögliche Verformung beweglicher Materialien an der Erdoberfläche ist. Wie sehr sich die verschiedenen Substanzen an einem bestimmten Ort verformen, hängt von deren Materialeigenschaften und der Höhe des Potentials ab.

Die Ergebnisse von Zürcher in seinem Versuch im Jahre 1998 deuten darauf hin, dass auch das Wasser (und andere bewegliche pflanzliche Masse) in Bäumen vom Gezeitenpotential beeinflusst wird. Er konnte dies am Stammdurchmesser nachweisen.


Hängt das Gezeitenpotential mit „guten“ Holzeigenschaften zusammen?

Um diese Frage zu beantworten, braucht es einerseits Daten zu den gewünschten Holzeigenschaften zu unterschiedlichen Fällzeitpunkten und andererseits die Möglichkeit, das Gezeitenpotential für einen bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zu berechnen.

Dazu haben wir ein Rechenmodell programmiert, das die Positionen von Sonne und Mond für beliebige Orte und Zeiten (nach MEEUS, Jean 1998; VSOP87D) und das zugehörige Gezeitenpotential (Potentialentwicklung mit n-ten Legendre-Polynomen) berechnen kann. Bei der Berechnung und der Darstellung haben wir uns, für eine bessere Vergleichbarkeit, an der Animation der Gleichgewichtsgezeit vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie orientiert.

Welche Bedeutung haben diese Eigenschaften für die Holzqualität?

Merkmal 1 – gebundenes Wasser

Gehölze können Wasser auf zwei Arten einlagern. Als gebundenes Wasser wird das Wasser bezeichnet, das fest in die Zellwände eingelagert ist. Das ungebundene Wasser wird in Zellhohlräumen gelagert und wird als erstes an die Umgebungsluft abgegeben. Im weiteren Verlauf trocknet dann auch immer mehr gebundenes Wasser aus dem Holz, bis ein Gleichgewicht erreicht ist, das von der Luftfeuchte der Umgebung abhängt.

Anhand dieser Daten zu den Holzeigenschaften wollten wir überprüfen, ob ein Zusammenhang zum Gezeitenpotential besteht. Wir haben also das Gezeitenpotential für den Ort und die Zeitpunkte berechnet, die in der Studie angegeben wurden. So konnten wir das Gezeitenpotential zu den im Versuch gemessenen Holzeigenschaften ins Verhältnis setzen. Das Diagramm veranschaulicht das Ergebnis.

Bei fast allen untersuchten Holzeigenschaften sind die Messwerte umgekehrt proportional zum Gezeitenpotential (orangene Linie). Das heißt, je tiefer das Potential, desto besser die Holzeigenschaften.

Die Ergebnisse dieser Betrachtung einiger weniger Termine beweisen zwar noch nicht zweifelsfrei, dass Mondholz wirklich besser als anderes Holz ist, aber sie sind die Grundlage für unsere These:

Die Holzeigenschaften hängen vom Gezeitenpotential ab, wobei ein tiefes Gezeitenpotential eher die Grundlage für „gute“ Holzeigenschaften ist.

Sollte sich diese These als zutreffend erweisen, wovon wir aufgrund der Faktenlage und der logischen Schlüssigkeit ausgehen, wäre der Einfluss des Gezeitenpotentials tatsächlich von praxisrelevanter Bedeutung.

Der Fällzeitpunkt allein entscheidet noch nicht über die Holzqualität. Das Holz muss auch entsprechend getrocknet und gelagert werden. Allerdings liefert ein passender Fällzeitpunkt möglicherweise die Grundlage für die endgültige Holzqualität. Für die Praxis ist entscheidend, ob die Beeinflussung durch den Fälltermin mit besonderen Maßnahmen wieder ausgeglichen werden kann oder ob sie permanent fortbesteht. Im letzteren Fall oder wenn die Maßnahmen zum Ausgleich sehr teuer sind, wäre der Fälltermin für den Werkstoff Holz eine wertbestimmende Größe und ein Kriterium für die Nachhaltigkeit.

Da es momentan nur sehr wenige Daten gibt, die die genaue Bestimmung des Gezeitenpotentials zum Fälzeitpunkt zulassen, mus diese These noch durch zukünftige Versuche belegt werden.


Stimmen die Mondholz-Regeln mit einem tiefen Gezeitenpotential überein?

Die oben gezeigten Mondholz-Regeln von Michael Ober aus St. Johann in Tirol gelten nicht für die ganze Welt. Zum Glück ist dokumentiert, wo sie entstanden sind.

Wir haben uns angeschaut, wieso das Gezeitenpotential nicht für einen ganzen Tag gleich bleibt, sondern sich wie die Gezeiten ständig verändert. Die Mondholz-Regeln sind meist für einen bestimmten Tag, eine bestimmte Mondposition oder auch eine Spanne von Tagen angegeben. Trotzdem können die Regeln zutreffen, wenn an den besagten Tagen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ein tiefes Gezeitenpotential vorliegt.

Nehmen wir uns die Regeln, die wir zu Anfang angesehen haben noch einmal vor.

„Krechtholz, bzw. Machlholz, Buchen usw. zu schlagen, daß es gleim bleibt und fest wird, soll sein der Neumond und der Skorpion.“

Michael Ober 2. Regel, 2. Satz, aus: Weinhold, L.: Zeichen Zum Holzschlagen Und Schwenden, aus Paungger, J.; Poppe, T. 1991: Vom richtigen Zeitpunkt., Irisana Verlag München (2. Auflage Jubiläumsausgabe 2018)

Berechnen wir uns ein paar Bilder aus verschiedenen Jahren mit den Gezeitenpotentialen dazu.

Dazu müssen wir zunächst herausfinden, wann der Mond im jeweiligen Jahr im Skorpion stand. Es gibt zwei abweichende Definitionen für die Angabe von Sonne und Mond in Bezug auf Sternzeichen. Die astronomische Definition ist die, bei der der Himmelkörper tatsächlich im jeweiligen Sternbild steht. Die astrologische Definition teilt den Sternenhimmel in 12 gleich große Teile (die allgemein bekannten Tierkreiszeichen) ein, die nicht immer mit den tatsächlichen Sternbildern übereinstimmen. Beide Systeme verschieben sich allerdings langsam über Jahrhunderte, sodass etwa alle 2000 Jahre die Sonne zur selben Jahreszeit im nächsten Sternbild steht. Es ist nicht klar, welche Definition der Autor meinte. Wir gehen davon aus, dass der tatsächliche Sternenhimmel beobachtet wurde und verwenden daher die astronomische Definition.

Auf dieser Seite wird erklärt, wie die beiden Systeme zusammenhängen.

Sonne und Mond stehen zu Neumond im selben Sternbild. In diesem Fall steht die Sonne vom 23.11. bis 18.12. im Skorpion (wenn der Schlangenträger zum Skorpion zählt, weil er nicht zum Tierkreis gehört, aber direkt daneben auf der Bahn liegt). Der Mond braucht 27,21 Tage, um die Erde einmal zu umrunden. Die Kalendermonate sind dagegen 28, 29, 30 oder 31 Tage lang. Dadurch verschieben sich die Mondphasen jedes Jahr. Der Neumond fällt also jedes Jahr auf einen anderen Kalenderag in diesem Zeitraum.

Die Kombination aus Sternbild und Mondphase als Angabe der Mondholz-Regeln ist in der Tat keine Esoterik, sondern sinnvoller, als bestimmte Tage anzugeben. Der Neumond im November oder Dezember, wenn er im Skorpion steht, sorgt auf der Nordhalbkugel den ganzen Tag über für ein tiefes Gezeitenpotential, also für einen günstigen Mondholz-Termin. Diese Regel gilt also dauerhaft.


„Krechtholz oder Machlholz soll geschlagen werden den 26. Februar im abnehmenden Mond, noch besser, wenn der Krebs darauf einfällt.“

Michael Ober 12. Regel, aus: Weinhold, L.: Zeichen Zum Holzschlagen Und Schwenden, aus Paungger, J.; Poppe, T. 1991: Vom richtigen Zeitpunkt., Irisana Verlag München (2. Auflage Jubiläumsausgabe 2018)

Als erstes berechnen wir wieder ein paar Bilder aus verschiedenen Jahren. 

Hier fällt uns auf, dass ein genauer Tag angegeben wurde. Der aufmerksame Leser wird wissen, dass ein bestimmter Tag nicht jedes Jahr zur gleichen Konstellation der Himmelkörper führt. In manchen Jahren, wie 1912, 1950 und 2023 fiel der 26. Februar gar nicht in einen abnehmenden Mond und ist somit laut Regel in diesen Jahren kein günstiger Termin.

Man kann sehr gut erkennen, dass die Flutberge (rote bis graue Bereiche) immer weiter verzerrt werden, je weiter der Termin vom Vollmond (oder Neumond) entfernt ist.

Dazu kommt, dass der abnehmende Mond nur kurz nach Vollmond für tiefe Gezeitenpotentiale sorgt. Als die Regel verfasst wurde, muss der 26. Februar kurz nach Vollmond gelegen haben. Im nächsten Jahr kann es an diesem bestimmten Tag ein völlig anderes Gezeitenpotential gegeben haben.

Diese Regel trifft auf einen günstigen Zeitpunkt, wenn wir den genauen Tag vernachlässigen und stattdessen die Tage kurz nach dem Vollmond im Februar betrachten, der zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Krebs, also in dem Fall der Sonne direkt gegenüber steht. Diese Regel trifft also zu, wenn man „Vollmond im Krebs“ einhält; für den 26. Februar nur bedingt in einzelnen Jahren.

Zum Beispiel im Jahr 2024 liegt der 26. Februar zwei Tage nach Vollmond. Im Bild ist gegenüber den anderen Jahren die Springtide gut zu erkennen. Allerdings gibt es nur am Morgen und am Abend besonders tiefe Gezeitenpotentiale.

Das hängt damit zusammen, dass der Mond nicht weit genug aufgestiegen bzw. zu weit abgestiegen ist und die Sonne im Jahresverlauf immer weiter aufsteigt, bis sie am Frühlingspunkt genau auf dem Äquator steht. Im Winter „zieht“ die Sonne den Flutberg tagsüber auf die Südhalbkugel der Erde. Wenn der Mond dann gleichzeitig zu einem Vollmond möglichst weit aufgestiegen ist, „zieht“ er den entgegengesetzten Flut-Berg möglichst weit von unserem Tag auf der Nordhalbkugel weg. So entsteht eine der stärksten Springtiden und somit auch das Maximum (bzw. Minimum) des Gezeitenpotentials.

Je weiter es dem Frühling entgegen geht, desto mehr „zieht“ die Sonne ihren Flutberg in Richtung Äquator und dann zur Nordhalbkugel. Das führt dazu, dass im Sommer tagsüber auf der Nordhalbkugel ein hohes Gezeitenpotential entsteht. Im späten Februar gibt es dann schon immer weniger Tage mit zusammenhängend günstigem Gezeitenpotential. Oft ist es um die Mittagszeit herum unterbrochen und die Holzfäller können eine Pause einlegen 😊

Ganz allgemein lässt sich zusammenfassen, dass alle Mondholz-Regeln in denen feste Tage vorkommen in einem oder wenigen Jahren wohl zugetroffen haben müssen. Dadurch, dass der Mondzyklus und das Jahr nicht genau mit den Monaten übereinstimmen, hat sich das Ganze verschoben und vermutlich dazu geführt, dass die Ergebnisse nicht konsistent wiederholbar waren. Leider weiß man bei den meisten Mondholz-Regeln nicht, in welchem Jahr sie beobachtet und verfasst wurden.

Wir haben weitere Regeln gesammelt, die man mit den hier gelernten möglichen Zusammenhängen einmal selbst ganz neu betrachten kann.


Wieso gibt es bis heute keine wissenschaftliche Erklärung für Mondholz?

Mit der Annahme, dass ein tiefes Gezeitenpotential zum Fällzeitpunkt für „gute“ Holzeigenschaften mitverantwortlich ist, haben wir eine mögliche Erklärung, warum es so viele Versuche zum Thema Mondholz gibt, die scheinbar widersprüchlich sind oder zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen.

Die Gezeiten sind abhängig vom Ort und der genauen Uhrzeit. Es reicht nicht aus, einen ganzen Tag zu betrachten, weil innerhalb eines Tages sowohl ein hohes als auch ein niedriges Gezeitenpotential vorliegen kann!

In der Vergangenheit wurden immer wieder Untersuchungen angestellt, die die alten Regeln als wissenschaftliche Thesen bestätigen oder widerlegen sollten. In diesen Arbeiten wurde meist als variabler Haupteinflussfaktor die Mondphase gewählt. So konnte kein eindeutiger Zusammenhang hergestellt werden und es wurde davon ausgegangen, dass der Mond keinen nachweisbaren Einfluss auf die Holzeigenschaften hat. Heute wissen wir, dass die Mondphase als solche eigentlich nicht die richtige Einflussgröße ist, sondern das Gezeitenpotential, das durch die Gravitationskraft von Mond und Sonne hervorgerufen wird.

Viele Versuche geben zwar den Tag der Fällung, aber nicht die genaue Uhrzeit an. Wenn an einem Tag eine bestimmte Anzahl an Bäumen gefällt wurde, hat sich das Gezeitenpotential über den Tag verändert. Die Bäume wurden aber trotzdem in einer Gruppe zusammengefasst betrachtet, was den Einfluss des Fällzeitpunktes möglicherweise „verschleiert“ hat.

In einigen Versuchen wurden die Bäume im abnehmenden oder zunehmenden Mond gefällt. Je nachdem wie weit entfernt vom Vollmond oder Neumond gefällt wurde, desto kleiner werden die Zeitfenster, in denen ein ähnliches Gezeitenpotential am Tag herrscht. Außerdem wissen wir jetzt, dass zur Nipptide keine besonders tiefen Gezeitenpotentiale entstehen. Wurden die Bäume im Sommer gefällt, gibt es meist nur frühmorgens, abends und nachts tiefe Gezeitenpotentiale.

Mit diesen Überlegungen ist es also sehr wahrscheinlich, dass der Zusammenhang zwischen der Stellung des Mondes zum Fällzeitpunkt und den Holzeigenschaften in vorherigen Versuchen gar nicht erkannt werden konnte.

An alle Wissenschaftler, die einen Versuch zum Thema Mondholz durchgeführt haben:

Falls Sie zusätzliche Daten über die genauen Zeitpunkte und Orte in Ihren nicht veröffentlichten Dokumenten haben, könnten Sie Ihre Ergebnisse noch einmal unter Berücksichtigung des Gezeitenpotentials betrachten.

Trotzdem müssten neue Versuche durchgeführt werden, die den Einfluss des Gezeitenpotentials auf die Holzeigenschaften untersuchen.


Wie könnte man überprüfen, ob ein tiefes Gezeitenpotential zu „guten“ Holzeigenschaften führt?

Wenn man diese Frage wissenschaftlich beantworten möchte, stellen sich zuerst ein paar Fragen:

  1. Wann sind Holzeigenschaften „gut“?
  2. Welchen Wert muss das Gezeitenpotential haben, damit die Holzeigenschaften „gut“ werden? Oder gibt es gar keinen Zusammenhang?
  3. Gibt es verschiedene Werte für verschiedene Holzarten?

Um diese Fragen zu beantworten, müsste ein Versuch unter den folgenden Bedingungen durchgeführt werden:

  1. Der Fällzeitpunkt muss mit einer Genauigkeit kleiner als eine Stunde geplant, eingehalten und dokumentiert werden. Am besten wählt man Bereiche, in denen sich das Gezeitenpotential möglichst wenig ändert.
  2. Es müssen Fällzeitpunkte so gewählt werden, dass Werte für das Gezeitenpotential vom Minimum zum Maximum in bestimmten Abständen untersucht werden können.
  3. Der genaue Standort muss mit Koordinaten dokumentiert werden. So kann das Gezeitenpotential so zuverlässig wie möglich bestimmt werden.
  4. Es müssen genetisch nicht zu verschiedene, gleichalte Bäume untersucht werden.
  5. Es müssen die verschiedenen Gehölzarten für sich untersucht werden.
  6. Es muss eine ausreichend große Stichprobe untersucht werden.
  7. Die Bäume einer Gruppe müssen am selben Standort mit gleicher Hanglage und möglichst gleichen Umweltbedingungen stehen.
  8. Es können unterschiedliche Standorte verglichen werden. Da der Standort eine Varianzursache ist, müssen unterschiedliche Standorte immer getrennt betrachtet werden.
  9. Es müssen aussagekräftige Holzeigenschaften gewählt werden, um die Qualität des Holzes zu bestimmen.
  10. Die Trocknung und Lagerung müssen dokumentiert werden und unter gleichen Bedingungen erfolgen.
  11. Selbst wenn der Fällzeitpunkt die Voraussetzung für eine bestimmte Holzqualität ist, müssen andere Faktoren ebenfalls berücksichtigt werden. Daher sind entsprechende Versuche meist multifaktorielle Versuche, in denen der Faktor Gezeitenpotential einer von mehreren Varianzursachen ist. Die anderen Faktoren müssen dann so gut wie möglich gemessen und getrennt voneinander betrachtet werden. Mit der Kenntnis des zum Fällzeitpunkt herrschenden Gezeitenpotentials ist man dann erstmals in der Lage, die Wirkung dieses Faktors zu bestimmen und von der Wirkung anderer Faktoren zu trennen.

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